Nach dem Sieg der Berliner Meisterschaften auf dem Kleinfeld und bei der Ü30 konnten die Turtles mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft in Hannover das Triple perfekt machen und einen äußerst erfolgreichen Saisonabschluss feiern. Aber der Reihe nach. Sie berichten Folgendes zur Kleinfeld DM:
„Am Freitag, den 05. Juli, machten sich insgesamt 16 Turtles und 3 Spielerfrauen auf den Weg aus der Hauptstadt (und anderen Teilen der Republik) nach Hannover. Dabei waren sie zunächst sowohl mit organisatorischen als auch technischen Schwierigkeiten konfrontiert. So fiel das EM-Spiel Deutschland gegen Spanien doch tatsächlich mit der Anreise zusammen. Damit entfiel das gemeinsame schauen im Biergarten auf großen Leinwänden und so musste man mit kleineren mobilen Endgeräten in der Bahn vorlieb nehmen. Leider ist ein solcher Plan mit den Ländern Brandenburg und Niedersachsen nur bedingt kompatibel: pünktlich hinter Spandau konnte von flächendeckendem, schnellen Internet leider bis Hannover keine Rede mehr sein. Jedoch hatten weder das ständige Abbrechen des Streams, noch das Resultat des Spiels den Turtles ihre gute Laune verdorben.
Gruppenphase: 1. Spiel
Nachdem es am Freitag Abend für viele bei einem kurzen Absacker im Hotel geblieben war, kam man nicht umhin, anderen Spielern die Müdigkeit anzusehen. Doch schon um 10:00 Uhr stand das erste Spiel des Wochenendes gegen die Hannover Mustangs an. Man kannte sich bereits von den letzten beiden Deutschen Meisterschaften, die Hannover jeweils mit dem zweiten Platz abschließen konnte, und wusste somit um die Bedeutung des Spiels. Die Turtles starteten gut und konnten in der ersten Spielminute mit 1:0 in Führung gehen, die jedoch postwendend egalisiert wurde. Der anschließende Versuch des Kapitäns der Mustangs, mehr Härte in das Spiel zu bringen und einen unserer Topscorer auszuknocken, misslang. Die fällige Strafe konnte genutzt werden und das Spiel nahm Fahrt auf. So ging es über die Spielstände 3:1 und 3:5 schließlich mit 5:6 für den Gastgeber in die Pause. Die Turtles kamen besser aus eben jener, wollten für klare Verhältnisse sorgen und führten durch drei Tore schnell mit 8:6. Sichtlich gefrustet ging es erneut für den Kapitän der Mustangs auf die Strafbank, diesmal wegen Reklamierens nach einem Gegentor. Was als Möglichkeit genutzt werden sollte, die Führung weiter auszubauen, wurde jedoch zum wahrscheinlich schlechtesten Überzahlspiel in der Geschichte des Floorballs. Vorne wurden reihenweise Chancen liegen gelassen oder der Torhüter angeschossen und hinten fing man sich drei Tore. Statt einer komfortablen Führung stand zu dem Zeitpunkt ein 8:9 auf der Anzeigetafel. Das Spiel blieb bis acht Minuten vor dem Ende beim Spielstand von 11:11 ausgeglichen, wurde dann jedoch durch einen sieben Tore Lauf der Turtles entschieden, die das Spiel am Ende souverän mit 19:12 gewannen.
Die lange Pause zwischen den Spielen nutzten die Turtles mit Pizza und einem kühlen Getränk am Pool des Hotels. Dies sollte sich als optimale Vorbereitung für die weiteren Spiele des Tages herausstellen.
Gruppenphase: 2. Spiel
Der Gegner im zweiten Spiel war die SG TSV Hochdahl/PSV Aachen. Die Turtles gingen in der dritten Spielminute in Überzahl in Führung und konnten den Vorsprung weiter ausbauen, ohne dabei zu glänzen. Man ließ es insgesamt doch deutlich ruhiger angehen als im ersten Spiel, wechselte durch und war nicht mehr so konsequent in der Chancenverwertung. Die Defensive stand gut, jedoch leider nur bis vier Sekunden vor dem Ende der ersten Halbzeit, womit man dem Torhüter seine Chance auf einen Shutout verwehrte und es mit 5:1 in die Pause ging. Auch die zweite Halbzeit blieb recht ereignisarm. Nach acht Minuten stand es 9:1 und das Spiel war endgültig entschieden. In den folgenden Minuten wollte das verflixte zehnte Tor nicht mehr fallen und so blieb es beim 9:1 Endstand.
Gruppenphase: 3. Spiel
Im dritten Spiel gegen die SG Augsburg/Nordheim war das Ziel, den Gruppensieg zu sichern und damit am Sonntag erst das zweite Halbfinale spielen zu müssen. Es entwickelte sich ein von Beginn an einseitiges Spiel. Bereits in der ersten Spielminute gingen die Turtles in Führung und beim Stand von 4:0 nach knapp vier Spielminuten versuchte es Augsburg mit einer Auszeit. Diese verpuffte jedoch zunächst und die Turtles bauten die Führung kontinuierlich aus, ehe Augsburg eine Minute vor der Halbzeit doch noch der Anschlusstreffer zum 1:8 gelang. Mit einer 9:1 Führung ging es wenig später in die Pause. In der zweiten Halbzeit merkte man beiden Teams an, dass es schon das dritte Spiel des Tages war. Auf Seiten der Turtles wurden die Reihen durchgewechselt, sodass auch andere Spieler mehr Spielanteile bekamen. Nach zwei schnellen Toren der Turtles konnten Augsburg auf 2:11 verkürzen. Das Spiel plätscherte etwas vor sich hin mit wenigen Chancen auf beiden Seiten. Am Ende gingen die Turtles mit 13:3 als Sieger vom Feld und konnten sich über einen gelungenen Samstag freuen. Danach wurde noch gemeinsam gegessen, getrunken, gelacht und Fußball sowie ein paar Partien Billard rundeten das Abendprogramm ab.
Halbfinale
Am Sonntag wartete im Halbfinale mit dem SCS Berlin ein Team zwischen Gegnern und Freunden, mit dem in den letzten Jahren teils epische Schlachten geschlagen wurden. Leider war der SCS an diesem Wochenende von Verletzungspech geplagt und konnte so nicht mit seinen besten Spielern aufwarten. Den besseren Start in die Partie erwischten die Turtles und gingen in der ersten Spielminute in Führung. Der SCS zeigte sich jedoch keineswegs geschockt, nutzte die Unkonzentriertheiten in der Hintermannschaft der Turtles aus und drehte innerhalb weniger Minuten das Spiel auf 3:1. Die Turtles schienen noch nicht wach und so dauerte es bis zur siebten Spielminute, um einen groben Schnitzer in der Abwehr des SCS zu bestrafen und den Anschlusstreffer zu erzielen. Es folgte eine Phase mit wenigen Chancen auf beiden Seiten und es dauerte zehn Minuten, bis die Turtles durch zwei Tore auf 4:3 zur Halbzeit stellen konnten. In der zweiten Halbzeit war es der SCS, der das erste Tore erzielen konnte und damit in der dritten Spielminute zum Ausgleich kam. Das Spiel blieb spannend, erst drei Tore zur Mitte der Halbzeit brachten die Turtles auf die Siegerstraße. Der SCS versuchte es vier Minuten vor dem Ende mit einer Auszeit und anschließend mit einem vierten Feldspieler, scheiterte jedoch ein ums andere Mal am gegnerischen Torhüter. So waren es die Turtles, die zwei Minuten vor dem Ende das leere Tor trafen und alles klar machten. Der abschließende Treffer für den SCS war nur noch Ergebniskosmetik und das Spiel endete 8:5. So zogen die Turtles erstmals in ihrer Geschichte ins Finale ein und wollten nach einem vierten und zwei dritten Plätzen bei der Kleinfeld DM nun endlich Gold mit nach Hause nehmen.
Finale
Im Finale wartete mit dem Gastgeber Hannover Mustangs der Gegner vom ersten Spiel am Samstag. Die Turtles waren gewarnt, dass da für Hannover noch eine Rechnung offen war. Das Spiel begann nervös, beide Teams waren sich der Bedeutung bewusst. Dazu passte, dass die Turtles selbst eine zweiminütige Überzahl nicht nutzen konnten. Erst nach fünf Minuten platzte der Knoten bei den Turtles, aber wie. Innerhalb von sieben Minuten stand es 6:0. Selbst eine Auszeit der Mustangs änderte zunächst nicht viel am Spiel. Es waren wieder die Turtles erfolgreich, ehe sich Hannover sechs Minuten vor der Halbzeitpause erstmal mit einem Tor auf dem Spielberichtsbogen eintragen konnte. Nach weiteren Toren auf beiden Seiten ging es schließlich mit 9:3 in die Halbzeitpause. Aus dieser kamen wiederum die Turtles besser ins Spiel und erhöhten in der dritten Spielminute auf 10:3, eine Vorentscheidung schien gefallen. Beide Teams mussten in der Folge dem harten Wochenende Tribut zollen, jedoch machte sich auch hier der große Kader der Turtles bezahlt. Sie konnten mehr durchwechseln und das Spiel verwalten. In der elften Spielminute konnte die Führung weiter ausgebaut werden. Selbst drei Tore der Mustangs in Folge ließen das Spiel nicht kippen, denn nach zwei weiteren Toren für die Turtles stand es fünf Minuten vor dem Ende des Spiels 13:6. In der Folge versuchten es die Mustangs mit einem vierten Feldspieler, verzweifelten aber schlussendlich am gegnerischen Torhüter und mussten noch zwei weitere Gegentore hinnehmen. So konnten sich die Turtles verdient mit einem 16:5 Sieg im Finale zum Deutschen Meister auf dem Kleinfeld 2024 krönen und das Wochenende im ICE und in Berlin noch entspannt ausklingen lassen. Ein herzlicher Glückwunsch geht aus den Reihen der Turtles an den Turtle Janne Makkonen zum Titel des Topscorers der Deutschen Meisterschaft.
Ein großer Dank gilt dem Ausrichter Hannover Mustangs, den freiwilligen Helfern, Schiedsrichtern und Fans.“
Spielbericht: Mathias Berger