2016 wurde sie in Kanada B-Weltmeisterin mit dem deutschen U19-Damen Nationalteam. Mit 21 Jahren spielt sie nun in der 1. Damen Floorball-Bundesliga für den MFBC Leipzig. Begonnen hat Nathalie Bergers Floorball-Karriere im ruhigen Rangsdorf in Brandenburg, mit gerade einmal 7 Jahren hat sie in der Grundschule ihre ersten Kontakte zum Floorball gehabt. In dieser vierwöchigen Interviewreihe erfahrt ihr, wie Nathalie ihren Weg von Rangsdorf auf die große Bühne der Bundesliga erlebt hat. Sie erzählt von ihren Geschichten und Freundschaften im Floorball, die sie bis heute begleiten.
Im dritten Teil gibt Nathalie Berger Tipps für junge Schiedsrichterinnen und erzählt von inspirierenden Geschichten aus ihrer Coachingkarriere.
Die Interviewreihe ist Teil der Marketingkampagne „Mädchen und Frauen in FloorballBB“, einem Studienprojekt der Sportmanagement-Student:innen Ellen Petzold, Nina Langer, Laura Roloff und Niklas Wangnet. Das Projekt findet in Zusammenarbeit mit FloorballBB und der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam statt.
- Seit deinem 13. Lebensjahr bist du nun schon Schiedsrichterin. Bereits früh hast du viele Spiele bei Schulcups und in der Liga gepfiffen. Wie kamst du dazu Schiedsrichterin zu werden und was macht dir Spaß am Pfeifen?
- Ich glaube der Hauptgrund war, dass man die Regeln als Spielerin zwar grob im Training mitbekommt, aber ich wollte einen tieferen und genaueren Einblick bekommen. Darum habe ich dann zusammen mit ein paar Freund:innen im Jugendbereich aus dem Verein meinen ersten Schiedsrichterschein gemacht. Die meisten Erfahrungen und den meisten Spaß hatte ich ganz zu Anfang, als wir noch Spiele bei den Jüngeren, wie z.B. in der U11, gepfiffen haben. Da geht es eben noch darum, den Kindern die Regeln ein bisschen zu vermitteln und ihnen nicht den Spaß an allem zu verderben, nur weil sie vielleicht mal etwas falsch machen. Es geht darum ihnen zu zeigen, wie man es richtig und regelkonform macht.
- Was war deine größte Herausforderung als Schiedsrichterin und wie hast du sie gemeistert?
- Tatsächlich kann ich mich nicht direkt an größere Herausforderungen erinnern, weil ich mit dem Pfeifen nicht in die höheren Ligen gegangen bin, sondern wirklich in den Jugend-Ligen geblieben bin. Ich glaube die größte Herausforderung war noch recht am Anfang, als ich in der Liga pfeifen durfte wo ich auch selbst gespielt habe. Dort haben manche dann gesagt, dass ich noch zu jung sei, um Gleichaltrige zu pfeifen. Das hat mich aber eigentlich nur motiviert um noch besser pfeifen zu wollen.
- Welche Tipps hast du für angehende Schiedsrichterinnen?
- Man sollte keine Angst davor haben zu pfeifen und es einfach ausprobieren und machen. Vor allem sollte man die Zeit im Training nutzen und z.B. bei Trainingsspielen üben, damit man dann, wenn man die ersten richtigen Spiele pfeift, schon ein bisschen Erfahrung hat. Und natürlich nach Möglichkeit die ersten Spiele mit jemandem pfeifen, der schon Erfahrung in der Liga hat und schon mal solche Spiele gepfiffen hat.
- Neben deinem Engagement als Schiedsrichterin warst du auch schon viele Jahre als Jugendtrainerin aktiv. Wie hast du dich mit so viel Verantwortung in jungen Jahren gefühlt?
- Ich bin natürlich nie allein gewesen und hatte immer jemanden an meiner Seite, der mir da Unterstützung gegeben hat. Aber ich wollte einfach auch den Spaß und meine Erfahrungen, die ich ja schon recht früh sammeln konnte, und auch das Wissen, was ich hatte, an jüngere Spieler:innen vermitteln. Es hat mir einfach Spaß gemacht, das Ganze auch nochmal aus einer anderen Perspektive zu sehen. Man kennt das dann als Spielerin, man kennt es als Schiedsrichterin und als Trainerin ist es dann nochmal eine andere Perspektive.
- Was ist deiner Meinung nach das A und O im Floorball, was du all deinen Spieler:innen von Grund auf versucht hast mitzugegeben?
- Unabhängig von allem sportartspezifischen sind natürlich Teamgeist und Fairness enorm wichtig. Das war auch mir immer sehr wichtig, es meinen Spieler:innen schon mitzugeben. Und dann natürlich die ganzen Grundlagen wie Passen, Schießen usw.
- Auf welche Entwicklung, die du mit einem deiner Teams als Trainerin geschafft hast, bist du besonders stolz?
- Nachdem ich nach Jena gegangen bin, habe ich dort auch als Jugendtrainerin angefangen und durfte die Kinder dort in ihrer ersten Saison in der Liga begleiten. Wenn man da so sieht, wie die Kinder Fortschritte machen, ist das natürlich sehr schön zu sehen. Ansonsten sind es meistens die kleinen Dinge, die einen freuen, wie z.B. der Spaß, den die Kinder haben und wie sich jedes einzelne Kind entwickelt. Und wenn die Kinder von der U11 oder U13 sogar bis in den Erwachsenenbereich durchziehen, ist das schon eine wirklich tolle Sache.
Erfahre mehr über die Schiedsrichter:innen (link) und Trainer:innen (link) in FloorballBB.